Das Wirf-nix-weg-Dinner

Klimafreundliches Handeln bedeutet nicht nur, Energie zu sparen und auf einen geringen CO₂-Ausstoß zu achten. Wir können bereits viel erreichen, wenn wir das, was bereits produziert wurde, effizient weiterverwerten: Alleine in Deutschland werden pro Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Dadurch werden unnötig Treibhausgase ausgestoßen, die beim Anbau, der Produktion und für den Transport anfallen. Übrig gebliebenes Essen zu verarbeiten, trägt somit aktiv zum Klimaschutz bei. Das geht mit kreativen Ideen, aber auch, indem wir zusammenkommen. So wird nicht das „eigene Süppchen“ gekocht und CO₂-Sparen macht gleich mehr Spaß.

WAS WIR MACHEN

Statt Essen neu zu kaufen, kochen wir gemeinsam ein Dinner aus übrig gebliebenen Lebensmitteln, die jede und jeder von zuhause mitbringt.

WAS WIR BENÖTIGEN

Gebraucht wird eine Küche – z. B. im Betrieb, einer lokalen Gaststätte oder bei jemandem zuhause –, mittlere Kochkünste und die Reste aus allen zugänglichen Küchen.

WARUM WIR ES TUN

Da wir keine neuen Lebensmittel kaufen, sparen wir CO₂, das sonst durch Produktion, Verpackung und Transport wieder ausgestoßen wird.

 

Wie also stelle ich ein Wirf-nix-weg-Dinner auf die Beine?

Diese fünf Schritte helfen dabei:

 

1. KÜCHE FINDEN

Zuerst braucht es einen Ort, wo die Reste zusammenkommen und zubereitet werden. Wer die Möglichkeit hat, kann gerne zu sich einladen.
Doch auch in der Gemeinde, am Arbeitsplatz oder in der Schule gibt es Küchen, die ihr für einen Nachmittag oder Abend nutzen könnt.

  • In der Kommune: Gibt es ein Bürgerzentrum? Hat die kirchliche Gemeinde eine Gemeinschaftsküche?
  • Im Unternehmen: Hat die Firma eine große Teeküche? Kann die Cafeteria genutzt werden?
  • In schulischen Einrichtungen: Könnt ihr die Mensa fragen? Ist in der Nähe ein Jugendfreizeitzentrum, das ihr fragen könnt?

Es kann durchaus sein, dass nicht alle von eurer Idee auf Anhieb begeistert sein werden. Versucht die Vorteile eurer Aktion zu benennen – und zwar nicht nur für die Umwelt. Schließlich fördern solche Unternehmungen das Gemeinschaftsgefühl im Kollegium oder den Schulklassen. Die Aktion kann auch wieder mehr Menschen ins Bürgerzentrum selbst locken.

Denkt ebenfalls über potenzielle Partner nach, zu denen ihr bereits einen guten Draht habt. Vielleicht findet sich eine lokale Gaststätte, die euch unterstützen möchte und das Dinner als Eigenwerbung nutzen kann.

2. KÖCHINNEN UND KÖCHE GEWINNEN

Wenn ihr die Küche gefunden habt, ergibt sich daraus auch meistens, wen ihr in unmittelbarer Nähe als Köchinnen und Köche begeistern könnt. Prinzipiell gilt: Jede und jeder kann mitmachen, die und der Lebensmittel weiterverwenden möchte, ob mit oder ohne Kochkünste. Das sollte auch in der Bewerbung eurer Aktion deutlich werden. Hierfür haben wir ein Plakat bzw. einen Flyer entwickelt, den ihr hier herunterladen könnt. Dort tragt ihr nur noch Uhrzeit und Ort ein. Statt die Flyer zu verteilen, könnt ihr diese auch auslegen. Überlegt euch hierzu geeignete Orte, an denen man häufig vorbeischaut: die lokale Bäckerei, die Kaffeemaschine im Büro, das schwarze Brett an der Schule. Natürlich geht heute viel digital. Gibt es einen Newsletter, der gelesen wird und wo man einen kleinen Beitrag schreiben kann? Soziale Medien haben oft Gruppen, in denen sich Nachbarschaften austauschen. Zuletzt solltet ihr auch auf euer eigenes Netzwerk zurückgreifen, ob digital oder im „realen Leben“: Über eine persönliche Einladung freut man sich immer noch am meisten.

3. DINNER VORBEREITEN

Prinzipiell gibt es nicht viel vorzubereiten – schließlich kocht ihr spontan und wisst noch nicht richtig, was schlussendlich auf den Tellern landet. Nichtsdestotrotz solltet ihr an die Grundausstattung denken und vorher prüfen, ob in eurer Küche auch genügend Töpfe, Teller und Besteck vorhanden sind. Auch schadet es nicht, ein paar grundsätzliche Gewürze bereit zu halten. Wer gar nicht so viel an Resten zuhause hat, kann die Suche auch auf umliegende Küchen ausweiten. Fragt in Restaurants oder auch in euren Kantinen und Mensen nach, ob sie euch nach Feierabend Nichtverwertetes für eure Aktion spenden, statt es wegzuschmeißen. Auch gibt es bereits erste Smartphone-Apps wie Too Good to Go, die erste Anlaufstellen zeigen, wo Gastronomen ihre Reste gegen einen kleinen Kostenbeitrag anbieten.

4. LECKERES KOCHEN

Der Tag des Kochens ist gekommen! Verschafft euch erst einen Überblick über all das mitgebrachte Essen und sortiert sie nach Lebensmittel-Gruppen wie Gemüse, Milchprodukte, Fleisch etc. Schaut euch an, ob das Essen noch verwertbar ist. Auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist vieles genießbar – ein kurzer Geruchstest sagt meist mehr aus, als das Datum auf der Verpackung, was nur zur groben Orientierung dient. Auch solltet ihr eingangs klären, ob es Unverträglichkeiten in der Gruppe gibt. Da bekanntermaßen viele Köchinnen und Köche den Brei verderben, schadet es nicht, wenn ihr euch in Teams aufteilt, möglicherweise nach Speisegängen. Wenn ihr mögt, könnt ihr auch eine Chefköchin bzw. einen Chefkoch ernennen, die oder der den Überblick behält. Und wenn ihr nicht so recht wisst, wie ihr all die mitgebrachten Einzelteile in ein leckeres Dinner verwandelt, schadet es nicht, sich Inspiration aus dem Internet zu holen. Tolle Resterezepte findet ihr zum Beispiel auf der Website www.zugutfuerdietonne.de – oder ihr gebt eure Lebensmittel plus „Rezept“ in eine der einschlägigen Suchmaschinen ein.

5. AKTION TEILEN

Was von so einem Dinner bleibt sind natürlich die Momente. Macht daher reichlich Fotos vom Kochen oder sucht jemanden aus, die oder der sich fürs Knipsen zuständig fühlt. Die Bilder könnt ihr dann am besten über Sharing-Plattformen oder einer Gruppe in den sozialen Medien teilen. Wer mag, teilt seine Fotos auf sozialen Netzwerken (wenn alle damit einverstanden sind), damit möglichst viele Menschen in Hessen von eurer Aktion mitbekommen und sich zu einem Wirf-nix-weg-Dinner inspirieren lassen. Markiert den Post gerne mit dem Hashtag #klimaschutzmitmir oder verlinkt unsere Kampagne auf Twitter (@UmweltHessen) und Facebook (@NachhaltigkeitsstrategieHessen). Wir sind gespannt auf eure Beiträge!