Der Energiefresser-Wettbewerb

"Funktioniert einwandfrei" heißt es oft, wenn wir uns von Altbewährtem nicht trennen möchten. Prinzipiell auch richtig, denn durch nicht notwendige Neuanschaffungen wird zusätzlich CO₂ verbraucht, welches bei der Produktion entsteht. Bei elektronischen Geräten geht die Rechnung nicht immer auf: Neuere Geräte sind in der Regel deutlich energieeffizienter. Auch kleinere Geräte haben in der Regel einen deutlich niedrigeren Energieverbrauch. Ein großer Kühlschrank lohnt sich beispielsweise nur dann, wenn ihn auch viele Leute nutzen - wie in WGs oder Familien. Ein Austausch gegen ein neueres und bedarfgerechtes Gerät lohnt sich somit auf lange Sicht finanziell - und fürs Klima lohnt es sich unmittelbar und sofort.

Wir möchten Bürgerinnen und Bürger auffordern, "Energiefresser" im Haushalt und im Unternehmen zu identifizieren und andere zum Mitmachen zu animieren. So schaffen wir ein Bewusstsein für einen reduzierteren Stromverbrauch. Wir rufen auf zum "Energiefresser"-Wettbewerb:

Alle Mitglieder der Gemeinde sind aufgefordert, ein Foto ihres alten Elektrogerätes einzuschicken oder online zu posten und so den Preis für den beeindruckendsten Energiefresser einzufahren. Mit einem Augenzwinkern appellieren wir, sich kritisch mit dem eigenen Energiekonsum zu befassen. Dabei begeben wir uns auf eine kleine Nostalgie-Reise der klobigen Geräte von "damals".

 

WAS WIR MACHEN

Wir rufen dazu auf, stromintensive Geräte - also wahre Energiefresser - auszusortieren.

WAS WIR BENÖTIGEN

Gebraucht werden "Spürnasen", die Lust auf den Wettbewerb haben sowie bestenfalls ein attraktiver Preis, um viele Menschen zu aktivieren

WARUM WIR ES TUN

Moderne Geräte sind in der Regel energiesparender als ältere. Werden flächendeckend ausgediente Elektronikgeräte mit einem unnötig hohen Verbrauch ausgeschaltet, sparen wir Strom und somit CO₂.

 

Wie also bringe ich meine Umgebung dazu, bei meinem Energiefresser-Wettbewerb mitzumachen?

Diese fünf Schritte helfen dabei:

 

1. MITSTREITENDE FINDEN

Ohne Frage: So ein Wettbewerb ist nur dann effektiv, wenn viele Menschen mitmachen. Daher ist es von Anfang an wichtig, Mitstreitende zu finden, die helfen, die richtigen Leute zu aktivieren. 

Stellt daher eingangs die Frage: Wo kommen bei euch Bürgerinnen und Bürger zusammen? An welchen Orten tauscht man sich über Neuigkeiten aus – nicht nur offline, sondern auch online? Mit Hilfe dieser Orte könnt ihr Mitstreitende für euer Projekt identifizieren, die euch dabei helfen können, ihre Netzwerke zu aktivieren. Dies kann der Sportverein sein oder auch die Lokalzeitung, die für eine Medienkooperation zum Thema Energie sparen bereit ist. Denkt darüber nach, welche Gruppen und Personen direkt von einem Wettbewerb profitieren und ihn mit anderen Anliegen kombinieren können. Für ein großes Unternehmen ist es bspw. von Vorteil, mit den Mitarbeitenden alte Faxgeräte zu entsorgen und gleichzeitig das Bewusstsein fürs Strom sparen im Betrieb zu schärfen. Zur gezielten Ansprache von Unternehmen in eurer Region könnte auch eine Anfrage an die Landesgruppe Hessen des Verbands kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) hilfreich sein. Je mehr Partner ihr zur Bewerbung gewinnen könnt, desto besser. Nicht nur Einzelpersonen und Unternehmen, sondern auch Vereine sollten mit dem Wettbewerb gezielt angesprochen werden. Denn während man im eigenen Haushalt umweltbewusst die Stromrechnung im Blick behält, übersieht man vielleicht den Kühlschrank im Vereinsheim, der vor Jahren als ausrangiertes Gerät gespendet wurde.

2. WETTBEWERB GESTALTEN

Bereits bei der Suche nach Mitstreitenden solltet ihr darauf achten, ob ihr Sponsoren für eure Sache gewinnen könnt. Denn: Idealerweise winkt als Hauptpreis für den „erschreckendsten“ Energiefresser ein neues, energieeffizienteres Produkt. Kommt mit eurem lokalen Elektronikgeschäft ins Gespräch, ob er sich mit einem Gutschein beteiligen und im Gegenzug als Hauptsponsor auftreten möchte. Doch auch „kleinere“ Preise steigern die Attraktivität des Wettbewerbs und damit die Chancen auf rege Teilnahme. Vielleicht kann ein Abendessen beim Italiener spendiert werden – und bei der Preisvergabe erwähnt werden, dass das Restaurant schon seit Jahren nur noch Ökostrom bezieht. Die Verbraucherzentrale Hessen kann daneben auch eine wertvolle Partnerin für eure Aktion sein. Sie kann nicht nur mit hilfreichen Informationen zum Energiesparen im Haushalt unterstützen, sondern ggf. auch bei den Preisen: Im Landkreis Marburg-Biedenkopf konnten im Rahmen des Wettbewerbs kostenlose Energieberatungen verlost werden, weil der finanzielle Eigenanteil für private Haushalte in Kooperation mit der Verbraucherzentrale vom Landkreis übernommen wurde. (Infos zum Beratungsangebot: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de, energie@verbraucherzentrale-hessen.de) Ihr solltet begrenzen, welche Geräte ihr für den Wettbewerb zulasst. Sind nur Einreichungen von alten Waschmaschinen erlaubt? Oder geht es um Kühlschränke, die schleunigst ausrangiert werden sollten? In jedem Fall sollte es um die „großen Fresser“ gehen, die noch regelmäßig in Gebrauch sind und prinzipiell jede/r besitzt – und nicht um die elektrische Nähmaschine oder den uralten Computer, der auf dem Dachboden verstaubt. Konkret sind das vor allem die „big five“: Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, Kühlschrank und Gefriertruhe, die älter als 15 Jahre sind. Sind die Rahmenbedingungen bekannt, kann die Bekanntmachung des Wettbewerbs vorbereitet werden. Zur Unterstützung haben wir einen Flyer und ein Plakat gestaltet, die ihr hier auf der Seite herunterladen könnt.

3. WETTBEWERB AUSRUFEN

Ein starker Auftakt ist wichtig für die Sichtbarkeit des Wettbewerbs – der Kampf um Aufmerksamkeit in der heutigen Medienwelt ist stärker denn je. Einen kreativen Weg, das Thema „Energiefresser“ aufmerksamkeitsstark in Online-Kanälen platzieren zu können, hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf bereits mit seinem Online-Video „Stromfresser im Haushalt“ entwickelt. Für unsere Aktionsidee stellt der Landkreis das Video allen interessierten hessischen Kommunen und Städten zur Verfügung. Ergänzt um euren eigenen Text zu eurem lokalen Wettbewerb kann das Video einen Teil zur nötigen Aufmerksamkeit zum Wettbewerbsstart beitragen.

Nutzt daneben auch die Möglichkeiten, Fürsprechende für euer Thema mit einzubinden: Kann die/der Bürgermeister/in ein Grußwort zum Wettbewerbsstart geben? Gibt es im Landkreis bekannte Gesichter, die in ihren Netzwerken und auf ihren Online-Kanälen den Aufruf teilen würden? Gibt es Stadtmagazine oder Newsletter, die in deiner Region gerne gelesen werden?

4. ENERGIEFRESSER SAMMELN UND SIEGERBEITRAG WÄHLEN

Wie ihr die Wettbewerbsbeiträge einsammelt, könnt ihr unterschiedlich gestalten. Werden die Beiträge auf Social Media zusammen mit einem Hashtag gepostet (z. B. #STADTsuchtEnergiefresser), kann dadurch weitere Sichtbarkeit für den Wettbewerb geschaffen werden. Mit Klick auf den Hashtag können dann alle Bilder leicht in einer Übersicht angezeigt werden. Doch auch wer keine sozialen Netzwerke nutzt, sollte mitmachen können und sein Foto per Post oder E-Mail einschicken können. Prüft vorher, wie groß die Dateianhänge sein können, die das E-Mail-Postfach annimmt und kommuniziert diese Größe deutlich im Wettbewerbsaufruf. Damit die wachsende Zahl entdeckter Energiefresser aber auch schon während des Wettbewerbs zu sehen ist, sollten die via Post oder Mail eingereichten Beiträge auf einer Website oder dem eigenen Social Media-Kanal veröffentlicht werden. Um den Gewinner-Beitrag zu bestimmen, kann dann einfach auf das Baujahr geschaut werden. Der Preis kann dann bspw. unter den Besitzer/innen der fünfzehn ältesten Geräte verlost werden.

5. PREIS VERLEIHEN

Sinn und Zweck des Wettbewerbs ist es, das Bewusstsein für energieintensive Geräte zu schärfen. Nutzt daher die Preisvergabe selbst, um zusätzlich Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und die lokale Öffentlichkeit zu informieren. Steht ein Stadtfest, eine regionale Verbrauchermesse oder ein Frühjahrsmarkt an, wo dem größten Energiefresser auf der Bühne öffentlich der Garaus gemacht werden kann? Kann die Lokalzeitung einen Beitrag schreiben und die Fotos der Gewinner-Beiträge (bei Einverständnis der Einreichenden) veröffentlichen? Um auch andere Gemeinden zu einem Wettbewerb zu animieren, freuen wir uns, wenn die Ergebnisse der Aktion in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Markiert die Beiträge gerne zusätzlich mit dem Hashtag #klimaschutzmitmir oder verlinkt unsere Kampagnenkanäle auf Twitter (@UmweltHessen) und Facebook (@NachhaltigkeitsstrategieHessen).